Nichtsahnend sitze ich am Mittwoch spät Nachmittags an meiner Arbeit, als das Telefon klingelt und ein netter Herr von Bayern 3 am anderen Ende der Leitung mit mir spricht. Ich werde gefragt, ob ich Lust, Zeit und Interesse daran hätte am Freitag in die TV-Live-Sendung zu kommen und dort mich und meine Kunst vorzustellen. Ja klar habe ich Lust dazu, wer freut sich nicht, wenn er so ein Angebot erhält. Also kontaktiere ich meinen Kunden mit dem ich eigentlich einen Termin am Freitag hätte und kläre ab, ob es ok ist den bestehenden Termin zu verschieben. Nachdem das geklärt ist sage ich Bayern 3 zu. Ich dachte ja schön, dann kann ich mal mich und meine Kunst zeigen.
Am nächsten Tag, wohlgemerkt am Donnerstag kommt dann die Anfrage, ob ich denn auch in der Show painten könnten… ja auch das ist prinzipiell möglich. Wird bei einer Sendezeit von 50 Minuten allerdings knapp. Wir einigen uns darauf eine andere Teilnehmerin am Oberarm mit einem kleinen Bildchen zu bemalen. Also mache ich mir dazu so meine Gedanken.
Wieder etwas später, es ist schon Abends, ruft mich die Redakteurin an und fragt mich ob ich nicht auch den Moderator anmalen könnte. Ihre Idee diesen im Gesicht in ein Tier zu verwandeln muss ich aber ablehnen, da die Malzeit nun bereits auf ca 25 – 30 Minuten geschrumpft ist. Da er ja auch noch sprechen d.h. moderieren muss. Aber ich solle mir dazu doch mal Gedanken machen. Naja, ich habe ja noch eine Nacht zum Gedanken machen. Vorbereitung und Zeit sollte man ja nicht überbewerten oder wie ist das gemeint. Ich google im Internet nach dem Moderator und mir fallen tatsächlich ein zwei Sachen ein, die ich eventuell in der Kürze der Zeit in der Sendung umsetzen könnte. Es darf dann halt nicht mit vielen Details und vielen sauberen geraden Linien sein.
Und so gehe ich mit meinen Entwürfen zufrieden ins Bett und dachte der nächste Tag kann kommen. Wie könnte es anders sein, morgens erhalte ich nochmals einen Anruf und man ist sich nicht sicher, ob die Idee mit dem Moderator eine gute ist, denn er hat ja ein Mikrofon und muss sprechen und das würde dann ja von den anderen Akteuren ablenken. Das kann ich verstehen und sehe meinen Entwurf schon wieder verschwinden. Eine andere Mitarbeiterin hätte sich zur Verfügung gestellt, die könnte ich doch anmalen. Da hätte ich dann immerhin 40 Minuten Zeit. Nur leider ist diese eine Frau und sieht so ganz anders aus, als ich es nun in meinem Entwurf vorgesehen hatte. Also muss was neues her.
Ich schnappe mir eine Leinwand und bemale diese und das ist dann auch die Idee für mein Facepainting.
Aufgeregt packe ich dann Mittags all meine Sachen zusammen und mache mich auf den Weg ins TV-Studio. Ja es ist diesmal kein Studio sondern outdoor draußen im Garten. Aber ich bin ja flexibel.
Ich wurde sehr freundlich empfangen, alle waren super nett und haben mir meine Aufregung genommen. Auch wenn ich dann im TV die Hälfte vergessen habe, von dem was ich sagen wollte.
Ein anderer schwieriger Faktor war, dass ich mich mit einer Kehlkopfentzündung rumschlage und das Sprechen nicht unbedingt das Beste ist, was ich damit tun kann. Also habe ich mich am Donnerstag stimmlich besonders geschont. Habe gegurgelt und gespült, Tabletten gelutscht und viel getrunken und alles gemacht, was ich machen konnte. Ich hatte echt Sorge, das ich dann dort sitzen werde und nicht wirklich viel rausbringen werde.
ABER es hat alles wirklich super geklappt, ich bin zufrieden, die Stimme hat die Sendung durchgehalten, ich hoffe man sieht mir die Nervosität nicht so sehr an und das Ergebnis ist für die Kürze der Zeit auch vollkommen ok.
Meine Stimme hat es mir allerdings nicht gedankt und jammert und mault nun wieder sehr leise etwas rum. Aber es war es Wert!
Ich würde es wieder so machen.
Und hier gibt es das Video zu dem TV-Auftritt von „Wir in Bayern“