Das alte Jahr ist zu Ende. Und mit 2020 hat nicht nur ein neues Jahr, sondern ein neues Jahrzehnt begonnen. Jahresübergänge dienen vielen Menschen immer wieder dazu zurückzublicken. Vergangenes wird reflektiert, bewertet und eingeordnet in die Strategie des eigenen Lebens.
- Was lief gut?
- Was und womit scheitertet man und warum?
- Manchmal fragt man sich auch woran es lag, dass man trotz harter Arbeit nicht erfolgreich war. Oder zumindest nicht so, wie man es sich erträumt hatte.
- Waren die Ziele zu hoch gesetzt?
- Waren es die falschen Ziele? Oder passten die Ziele einfach nicht zu einen selbst?
- War der persönliche Einsatz zu gering?
- Warum hat man Menschen, die man liebt verloren?
- Warum gibt es Menschen, die meinen man müsste anderen Menschen absichtlich das Leben schwer machen?
- Warum meint es die Gesundheit nicht so gut mit einem?
- Warum muss man immer wieder neu beginnen?
- Und es gibt so viele Fragen mehr, die man sich stellen kann
Auf manche Fragen wird man früher oder später Antworten finden. Für manche Antworten muss man sehr ehrlich zu sich selbst sein. Manchmal kann diese Aufrichtigkeit mit sich selbst extrem schmerzen. Und auf andere Fragen findet oder erhält man nie Antworten.
Einige Antworten können helfen Fehler in der Zukunft zu vermeiden. Andere Fragen wiederum bleiben ein Leben lang ein offenes Rätsel. Was macht man nun mit diesen unbeantworteten Fragen? Manchmal ist es hilfreich diese Fragen, so wie sie sind stehen zu lassen. Denn es mag sein, dass man keine zufriedenstellende Antwort findet. Was soll z. B. die Antwort auf die Frage sein, warum habe ausgerechnet ich einen mir wichtigen Menschen verloren, oder warum bin ausgerechnet ich schwer erkrankt?
- Manche sage, das wäre Schicksal und das Schicksal sucht sich die Menschen aus, die starkt genug sind dies zu ertragen.
- Oder weil es einen noch stärker macht.
- Oder weil man daraus lernen kann, da es die eigene Perspektive verändert
- Oder weil jedes Ende auch einen Neuanfang bedeutet und sich dadurch neue Türen öffnen werden.
- Oder weil das Universum, dies für einen vorgesehen hat.
- Oder, oder, oder
Und jeder Mensch sucht sich seine eigene Begründung, denn diese hilft einen mit seinen eigenen Schicksal besser umzugehen, und zu überleben. Egal ob es tatsächlich so ist oder nicht.
Und niemand hat die ausschließliche Antwort auf all diese Fragen. Aber viele finden ihre eigene Antwort und wenn diese hilfreich ist die eigenen Probleme handeln zu können, dann ist es genau die richtige Antwort.
Ich persönlich glaube nicht an Schicksal, denn das würde für mich bedeuten, dass ich keinen Einfluss auf das habe, was die Zukunft für mich parat hat. Ich glaube auch nicht daran, dass man Aufgaben gestellt bekommt, um noch stärker zu werden, denn irgendwann nach vielen Prüfungen wird es immer schwerer wieder aufzustehen und irgendwann wird es auch ermüdend. Und wahrscheinlich gibt es Augenblicke, Momente, Zeitabschnitte, in denen man nicht mehr, um das Glück kämpfen mag, einfach weil man erschöpft ist, Und trotzdem steht man jeden morgen wieder auf und gibt im Rahmen seiner eigenen Möglichkeiten sein Bestes. Warum macht man das?
- Weil man Hoffnung hat
- Manchmal ist die Hoffnung von der Verzweiflung überdeckt
- Und manchmal bleibt deshalb nur ein kleiner Funke übrig, während es ein anderes mal ein loderndes Feuer ist
- Weil man an irgendetwas glaubt und wenn es beim Stellen des Weckers die Tatsache ist, das man am nächsten Morgen wieder aufwacht
- Weil man Leben möchte, und das wenn möglich auch noch gut
- Weil man für andere da sein möchte
- Und doch auch, weil man sich irgendwie, auch wenn man es nicht bewusst weiß, selbst liebt
- Und selbstverständlich gibt es auch so etwas wie einen Überlebensinstinkt
Ich bin schon oft in meinem Leben aufgestanden. Ein Bekannter nannte mich, ich zitiere „Das liebenswürdigste und hartnäckigste Stehaufmännchen, dass er je kennen gelernt hat“. Einerseits ist das wohl ein Kompliment, andererseits gebe ich zu, wäre es schön gewesen weniger oft wieder aufstehen zu müssen. Aber ja, auch das macht mich aus und zu dem was ich bin.
Ich plane mein Leben, ich plane meine Zukunft. Ich habe Träume, manche machen mich glücklich und manche wehmütig, aber ich träume und das jeden Tag. Und ich meine nicht die Träume nachts im Schlaf.
Ich habe aber auch gelernt, dass es schön ist Pläne zu haben. Aber es kann auch sein, dass der gewählt Weg sich nicht gehen lässt. Es kann sein, dass man einen anderen Weg als den geplanten einschlagen muss, um auf Umwegen zum Ziel zu gelangen oder man sogar das Ziel revidieren muss.
Ich glaube daran, dass man vieles erreichen kann, wenn man nur will und bereit ist dafür zu arbeiten. Etwas dafür zu tun. Aber ich bin nicht der Meinung, dass man alles erreichen kann, wenn man nur will. Ich mag diese Parolen nicht. Denn das Leben macht einen manchmal einen Strich durch die Rechnung und den Plan zunichte oder lässt das Ziel in weite Ferne rücken.
Das Wichtige ist es dann, andere Wege zu finden, das Ziel korrigieren zu können und den Lebensmut zu behalten.
Ich glaube von mir sagen zu dürfen, dass ich Ziele konsequent verfolge, das ich aber auch flexibel bin auf neue Einflüsse oder Erkenntnisse zu reagieren.
Ich hoffe immer noch, dass die Dinge die ich tue, auch anderen Menschen gefallen und auch, dass sie zu Erfolg führen. Was immer ich als meinen persönlichen Erfolg definiere.
Ich liebe es Dinge zu tun, hinter denen ich stehe, die ich vertreten kann und die mich faszinieren. Und noch mehr freut es mich, wenn ich auch andere Menschen für meine Leidenschaften begeistern kann.
Ich kann natürlich in eine Glaskugel schauen, aber ich kann darin nicht sehen, was die Zukunft für mich bereit hält.
Und so richte ich den Blick nach vorne. Denn das was auf mich zu kommt, kann ich noch beeinflussen. Die Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern. Und ich werde in das neue Jahr mit Mut, Zuversicht und Hoffnung starten und mich überraschen lassen, was das neue Jahr mir bieten wird. Und ja, ich hoffe und ich glaube, dass es gute Dinge sein werden.
Jede Entscheidung, die ich in der Vergangenheit traf, fällte ich mit dem Wissen, welches ich zu diesem Zeitpunkt besaß. Natürlich kann ich im nachhinein sagen, „Ach hätte ich gewusst, was ich heute weiß, hätte ich anders gehandelt“. Der Punkt ist aber, ich wusste es zu dem Moment der Entscheidung nicht. Und so betrachtet, waren alle Entscheidungen genau die richtigen. Und genauso werde ich es auch weiterhin halten.
Und ich erinnere mich immer an meine Uroma, die 95 wurde und die ich noch relativ lange kennen und begleiten durfte. Sie war eine fantastische Frau mit einer herzlichen Ausstrahlung aber auch mit Konsequenz und Robustheit. Ein Lebensmotto stand gestickt auf einem Überhandtuch ihres Handtuchhalters und dieses Motto finde ich absolut lebenswert
Wohl dem, der das Beste nicht verlor,
im Kampf des Lebens den Humor
Danke an alle, die mich in meinem Leben begleiten und besonders an jene ,die mir in schlechten Zeiten zur Seite standen.
Danke an alle Modelle, die mich unterstützen und es mir ermöglichen, dass ich meine Ideen umsetzen kann.
Danke an all die Fotografen, die mich bei meinen Arbeiten begleiten, und mir tolle Making-offs und Bilder bescheren.
Danke an alle die meine Kunst schätzen, durch Anerkennung, durch Lob und natürlich auch durch den Kauf meiner Werke.
Danke, dass ich in diesem Jahr ein so tolles und aufregendes Bodypainting-Projekt in der Stadt Nürnberg an herausragenden Locations durchführen konnte.
Danke für die Ausstellung im Museum Industriekultur. Noch nie wurden meine Bilder so professionell und schön in Szene gesetzt.
Danke dafür, dass ich jeden Morgen die Augen wieder öffnen durfte und noch etwas in diesem Leben verweilen darf.
Danke an die lieben Menschen die mich am vorletzten Tag des Jahres 2019 begleiteten, die tapfer den ganzen Tag durchhielten, viel Geduld und gute Laune mitbrachten und mit mir zusammen dieses tolle UV-Painting erschufen
Modelle:
Begleitende Fotografen
- Michael Mach
- Bernd Schlegel
Paitning © by Kunst-vom-anderen-Stern (Andrea Stern) 2019